Blick auf die Donau bei Altenwörth. Im Fokus ist die Fischwanderhilfe, die sich neben der Donau befindet.

Ökologische Maßnahmen
im Fokus

Zwischen den Kraftwerken Altenwörth und Greifenstein wird die Artenvielfalt gestärkt:
für eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Fischfauna.

Die Nase

Chondrostoma nasus

Die Nase (wissenschaftlich “Chondrostoma nasus”) ist ein gesellig lebender Fisch aus der großen Gruppe der Cypriniden. Auffällige Merkmale sind die vorragende Schnauze und das unterständige, quergestellte Maul mit verhornter Unterlippe und scharfkantigen Rändern. Der Körper weist eine graublaue bis graugrüne Farbe und einen hellen Bauch auf. Die Flossen sind rötlich und in der Laichzeit tragen Nasen weiße Punkte, den sogenannten Laichausschlag. Er verschwindet später wieder.

Die Nase kann über 50 cm lang und über 2 kg schwer werden. Nasen bewohnen fließende Gewässer, die zum überwiegenden Teil der Barbenregion (= dem Epipotamal) angehören. Die Nahrung dieser bodenorientierten Schwarmfische besteht hauptsächlich aus Algen, die sie von Steinen abweiden und aus den Kleintieren, die in diesem Algenbewuchs leben. Die Nase unternimmt im Frühjahr zur Laichzeit ausgedehnte flussaufwärts gerichtete Wanderungen über große Strecken um zu den Laichplätzen zu gelangen. Die Laichplätze sind Kiesbänke auf deren Kieselsteinen die klebrigen Eier in großer Menge abgelegt werden. Während der Laichzüge versammeln sich hunderte Nasen in Gruppen und das Ablaichen ist ein eindrucksvolles Naturschauspiel bei dem die Fische im seichten Wasser oftmals mit der Schwanzflosse schlagen.  Nach dem Laichen ziehen die Nasen wieder in ihre ursprünglichen Lebensräume flussabwärts.

Früher kamen Nasen noch in großen Mengen vor, heute ist diese Fischart stark gefährdet. Die Regulierung von Flüssen und der damit verbundene Verlust an Kiesbänken und Tiefstellen sowie die Unterbrechung der Wanderwege durch Querbauwerke wie Wehranlagen oder Sohlschwellen sind die wesentlichsten Gründe für den starken Rückgang der vergangenen Jahrzehnte. Viele flussbezogene Renaturierungsprojekte oder auch Maßnahmen für die Fischdurchgängigkeit haben in Abschnitten stattgefunden, in denen die Nase vorkommt. Mit der Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Flüsse und die Schaffung von geeigneten Lebensräumen ist zu hoffen, dass sich die Bestände wieder erholen werden und sich wieder in ihren ursprünglichen Habitaten ausbreiten.

Die Nase ist ein gesellig lebender Fisch aus der großen Gruppe der Cypriniden.

Der Schrätzer

Gymnocephalus schraetser

Der Schrätzer ist ein sogenannter Grundfisch und damit hauptsächlich am Flussgrund anzutreffen. Er bevorzugt tiefere, sandig-kiesige, schwach strömende Stellen der Barben- und Brachsenregion. Er ernährt sich von Bodenorganismen und laicht von April bis Mai. Die Laichtiere wandern dann flussaufwärts, um tiefe, überströmte Kiesbänke aufzusuchen. Die klebrigen Eier haften in breiten Gallertstreifen (sogenannten Laichschnüren) an Steinen und versunkenem Astwerk. Der Schrätzer wird meist 15–25 cm groß. Er gehört zur Familie der Echten Barsche (Percidae).

Der Schrätzer ist ein sogenannter Grundfisch und damit hauptsächlich am Flussgrund anzutreffen.

Der Sterlet

Acipenser ruthenus

Der Sterlet gehört zur Gruppe der Donau-Störe und wird als ausgewachsenes Tier bis etwa einem Meter groß. Er ist nicht auf Wanderungen in das Schwarze Meer angewiesen und lebt gänzlich im Süßwasser der Flüsse. Der Sterlet ist zwar keine Leitfischart der Donau im Sinne der Verbesserungsmaßnahmen der Wasserrahmenrichtlinie, aber er ist eine FFH- Art und somit ein Schutzgut im Rahmen des LIFE+ Projekts.

Über die Lebensweise des Sterlets ist vor allem in Bezug auf die bevorzugten Habitate im Fluss relativ wenig bekannt. Kiesbänke und felsige Strukturen sowie Tiefstellen sind wichtig für das Ablaichen und als Lebensraum. Sterlets kommen noch heute in einer kleinen Population im oberösterreichischen Teil der Donau vor, in der Slowakei gibt es noch größere Bestände. In den letzten Jahren wurden verschiedene Initiativen zum Schutz der Donau-Störe wie beispielsweise die „Danube Sturgeon Task Force“ gegründet und es werden auch in verschiedenen, internationalen EU geförderten Projekten Maßnahmen zum Schutz der Störe und damit auch des Sterlets durchgeführt.

Der Sterlet gehört zur Gruppe der Donau-Störe und wird als ausgewachsenes Tier bis etwa einem Meter groß.